Ford Mustang Coupé

Dieser Wagen ist ein ganz besonderes Exemplar. Es ist ein 1966er Coupé, welches bereits Mitte 1965 an einen Händler ausgeliefert wurde, um das 66er Modell zu präsentieren. Wie bei Vorführfahrzeugen üblich, fiel die Ausstattung entsprechend üppig aus.

Der Mustang wurde ab Werk dem Rallye-Paket ausgestattet und die GT-Komponenten wurden vom ersten Händler geordert und eingebaut. Darüber hinaus wurde erstmals die 4-Gang Hurst-Handschaltung verbaut. 

Das Auto hat nur zwei Vorbesitzer und wurde vom zweiten für über 60’000 CHF restauriert. Alle Nummern passen und im Rahmen der Restauration wurden auch einige Teile ersetzt: Vergaser, Doppelnockenwelle, Auspuff, Scheibenbremsen, Kupplung, Getriebe, Batterie, Zündkerzen und Servolenkung. Dazu wurde hinten ein selbstsperrendes Torsen-Racing-Differenzial verbaut und es wurden pneumatische Ventile verbaut, die für moderne Kraftstoffe ausgelegt sind. Die 225er Reifen sind auf seltenen Wolf Race Felgen montiert.

Der Wagen wurde 2018 beim ACCA (Ascona Classic Car Award) mit dem dritten Platz für Originalität, Optik und Genauigkeit der Restauration ausgezeichnet. Darüber hinaus erscheint der Wagen 2018 in der August-Ausgabe des Top Gear Italia Magazins und er wurde als einziges Schweizer Fahrzeug zur Quattroruote Street Show 2018 eingeladen.

Die Veteranen-MFK wurde im Juni 2021 erledigt.

Modellgeschichte:

Anfang der 60er Jahre gingen Marktanalysen davon aus, dass ein Grossteil künftiger Neuwagenkäufer unter 30 Jahre alt sein werden. Diese Generation bevorzugte preiswerte Sportwagen und weil der sportliche Thunderbird, der seit 1955 von Ford angeboten wurde, immer grösser und teurer wurde, musste ein neues Modell her.

Der Wagen soll weniger als 2500 Dollar kosten, unter fünf Meter lang sein, unter 2500 Pfund auf die Waage bringen und vier Personen sportlich bewegen können. Zur Minimierung der Kosten soll der Wagen auf dem bereits vorhandenen Ford Falcon basieren.

1962 steht ein Prototyp mit dem Namen Mustang bereit. Der Name stammt von einem legendären US-Kampfflugzeug, der Mustang P-51, ab. Der Wagen war ein Roadster mit Mittelmotor und nur zwei Sitzplätzen. Optisch gab es kaum Ähnlichkeiten mit dem späteren Serienmodell.

Nach nur 18 Monaten Planung und Design spuckte das Ford-Werk River Rouge bei Dearborn am 5. März 1964 bereits die ersten Mustangs aus. Offiziell vorgestellt wurde der Wagen am 17. April und der Ansturm war enorm. Über 20’000 Kaufverträge wurden am ersten Tag unterzeichnet.

Von Anfang an waren die Karosserieformen Cabrio und das Coupé in verschiedenen Motorisierungen erhältlich. Ein 170-ci-Sechszylinder (2.8 Liter) machte den Anfang und den V8 gab es in den Grössen 260 mit 2fach-Vergaser und 289 mit 4fach-Vergaser sowie als 289 HiPo mit satten 275 PS. Geschaltet wurde manuell mit drei oder vier Gängen und den Automaten gab es mit drei Gängen. Der 170er wurde wegen mangelnder Leistung noch im selben Jahr durch einen 200-ci-Sechszylinder ersetzt und der 260-ci-V8 wurde komplett aus dem Programm genommen. Der V8 wurde nur noch als 289er angeboten, dafür wahlweise mit 2- oder 4fach-Vergaser.

Das 66er Modell war äusserlich am Mustang-Emblem am Kühlergrill zu erkennen, das nicht mehr von senkrechten Chromstäben „getragen“ wurde. Darüber hinaus fanden neu je drei Chromeinsätze an den Lufthutzen-Attrappen vor den hinteren Radläufen Platz. Die Sicherheitsausstattung wurde um Sicherheitsgurte vorne und hinten, eine gepolsterte Armaturentafel und eine Warnblinkanlage ergänzt. Der im ersten Modelljahr verwendete Tacho mit horizontaler Skala wurde durch Rundinstrumente ersetzt.