Mercedes-Benz 190E 2.3

Beschreibung

Ein Baby-Benz zum Verlieben: Dieser 1991er W201 ist eines der am besten erhaltenen Exemplare, welches uns je untergekommen ist. Der Erstlack «Bornit» weist kaum Kampfspuren auf und auch das Interieur sowie die Scheiben befinden sich nahezu im Auslieferungszustand. Der Motor springt sofort an und schnurrt wohlwollend vor sich hin, das Getriebe schaltet wie am ersten Tag, alle Schalter und Knöpfe funktionieren und so rollt dieser originale 190er Benz anmutig und in gewohnter Gelassenheit über den Asphalt von heute.

Eine Getriebespülung hat der Wagen bereits hinter sich gebracht und das Serviceheft weist keinerlei Lücken auf. Auch die Historie ist dank nur zwei Vorbesitzern, die beide den Wagen als Zweitwagen eingesetzt haben, lückenlos nachvollziehbar. Als Veteran geprüft freut er sich nun auf seinen dritten Besitzer, der oder die ihn hoffentlich genauso behandelt, wie er die letzten 31 Jahre gehegt und gepflegt wurde.

Modellgeschichte

Bei seiner Vorstellung im Dezember 1982 zeigt sich die Mittelklasse-Limousine, intern „Kompaktklasse“ genannt stolz mit klarer Keilform mit feinen Lichtkanten. Das zeitlose, geradlinige Design verdanken wir Bruno Sacco. Der “Baby-Benz” wird schnell zum Erfolg und zum Vorbild für folgende Modellgenerationen, wie der C-Klasse.

Um die Wirtschaftlichkeit zu optimieren haben die Mercedes-Ingenieure einerseits an Aerodynamik und andererseits an der Karosserie getüftelt. Dank hochfester Stahlbleche konnte das Gewicht auf nur 1’180 kg getrimmt werden, ohne Abstriche bei der passiven Sicherheit zu machen. Das richtungsweisende Fahrwerk mit Raumlenker-Hinterachse wurde eigens für den Typ 190 entwickelt. In dieser Konstruktion wird jedes Hinterrad von fünf unabhängigen Lenkern geführt, was für eine optimal kontrollierte Radführung sorgt. Vorne arbeitet eine Dämpferbein-Vorderachse mit Bremsnick-Abstützung und Dreiecks-Querlenkern.

Gebaut wird der Typ 190 in Sindelfingen und Bremen. Im März 1988 läuft in Bremen der millionste W 201 vom Band: Die Kompaktklasse hat sich erfolgreich als dritte grosse Baureihe der Marke etabliert. Mercedes-Benz überarbeitet in diesem Jahr den 190er gründlich. Sechs Jahre nach der Präsentation des ersten Typ 190 stellen die Stuttgarter im September 1988 auf dem Pariser Automobil-Salon das Ergebnis dieser Modellpflege für die Kompaktklasse vor. Im Vordergrund stehen die stilistische Überarbeitung der Karosserie und die Neugestaltung des Innenraums. Auffälligstes Erkennungsmerkmal der modellgepflegten Typen sind die seitlichen Flankenschutz-Leisten mit integrierten Längsschweller-Verkleidungen, wie sie in ähnlicher Form auch an den Coupés der Baureihe 124 zu finden sind.

Die Bug- und Heckschürzen werden weiter nach unten gezogen und mit voluminöseren Stossfängern versehen, die dank neuer Trägerteile und geänderter Pralldämpfer eine höhere Energieaufnahme erlauben. Die neue Burgschürze stammt ursprünglich aus dem 190 E 2.6 und reduziert nun bei allen Modellen den Auftrieb an der Vorderachse. Am Heck optimiert die neue Schürze hingegen die Luftabströmung. Der rechte Aussenspiegel wird mit der Modellpflege Bestandteil der Serienausstattung. Fahrer und Passagieren zeigt sich der Typ 190 aufgrund eines neu gestalteten Innenraums grosszügiger und komfortabler. Dazu tragen auch die grössere Knie- und Kopffreiheit im Fond sowie verbesserte Sitze vorn und hinten bei.

In Sindelfingen endet die Produktion des Typs 190 im Februar 1993, in Bremen stoppt das Band im August. Insgesamt sind 1.879.630 Fahrzeugen des Typs gebaut worden. Das unterstreicht den grossen Erfolg der Kompaktklasse und ist gleichzeitig Beleg für den Erfolg der Idee, das Angebot der Marke Mercedes-Benz nach unten hin zu erweitern.